Im letzten Jahr gab es noch einen Hoffnungsschimmer. Die Games Convention in Leipzig ging abgespeckt als Fachmesse für Online- und Browsergames ins zweite Jahr. Sie bot den entsprechenden Firmen ein Forum für den konzentrierten Austausch. Doch schon in diesem Jahr gab es auch dafür nicht mehr genug Anmeldungen. Im April sagte die Leipziger Messe die Veranstaltung ab. Auch eine Games Convention 2012 ist bislang nicht geplant.
Als große Publikumsmesse für Entertainment und Computerspiele ging die Games Convention 2002 als Veranstaltung der Leipziger Messe GmbH in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware (BIU) an den Start. Als Publikums- und Fachmesse lockten bis 2008 in jedem Jahr über 500 Aussteller etwa 200 000 Besucher aufs Ausstellungsgelände. Damit platzierte sich die Messe hinter der Electronic Entertainment Expo und der Tokyo Game Show. Doch der BIU, der besonders das Interesse größerer Firmen vertritt, strebte nach weiterem Wachstum. So entstand 2009 die Gamescom auf dem größeren Messegelände in Köln. Da sich Leipzig das Ausstellungsthema erhalten wollte, setzte die Messe GmbH 2009 nur noch auf den Bereich der wachsenden Online- und Browsergames. So entstand für dieses Segment die Games Convention online, zunächst noch als Besuchermesse. 2010 reichte es noch nicht einmal dafür. Die Messe schrumpfte zur Fachausstellung. Doch auch dieses Konzept erwies sich nicht als tragfähig, obwohl sich viele der kleinen Firmen eine große Publikums-Präsentation gar nicht so recht leisten können.
Stattdessen etablierte sich nun die Gamescom in Köln als Messe für Computer- und Videospiele. Die Zahl der Aussteller stieg auf 550, die der Besucher auf 275 000. Mit Firmen aus Taiwan, Brasilien und Mexiko wurde die Gamescom in diesem Jahr noch internationaler. Auf 120 000 Quadratmeter präsentierten Aussteller aus 40 Ländern über 300 Spiele. Nach den Zahlen des Bui wuchsen in diesem Jahr wiederum besonders Online- und Browsergames sowie spezielle Angebote rund um Downloads, Apps und Online-Abonnements. Obwohl PC- und Konsolenspiele immer noch das größte Marktsegment ausmachen, gingen hier die Umsätze leicht, nämlich um 2 Prozent, zurück. Trotz des Erfolgs in Köln will die Leipziger Messe GmbH ihre Infrastruktur auch weiterhin der Branche offerieren – falls die doch noch ein neues Konzept entwickeln sollte: für eine Games Convention 2012.
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