Wednesday, March 21, 2012

Das Buch "The Art of Videogames" ist da

Können Videospiele künstlerischen Anspruch haben? In seinem Buch „The Art of Videogames“ geht der Autor Grant Tavinor dieser Frage auf den Grund und legt jene philosophischen Maßstäbe, die zuvor nur den traditionellen, etablierten Kunstformen wie Literatur, Film und Musik vorenthalten waren, an die Welt der Videospiele an, die noch immer von vielen Kunstliebhabern als bedeutungslos und künstlerisch wenig wertvoll geschmäht wird. Grant Tavinor ist sowohl Dozent für Philosophie an der Lincoln University in Neuseeland als auch passionierter Gamer seit er denken kann und davon überzeugt, dass die noch relativ junge Unterhaltungsform der Videospiele nicht nur ebenso eine emotionale und intellektuelle Erfahrung sein kann wie andere Formen künstlerischer Darstellung, sondern sogar eine fortschrittliche Entwicklung bezüglich artistischer Ausdrucksformen symbolisiert. Im Laufe seines 231-seitigen Exkurses schildert er zahlreiche Beobachtungen und Theorien, die verschiedene Teilbereiche rund um das Thema Games analytisch verhandeln.

So beschäftigt sich „The Art of Videogames“ etwa mit dem Verhältnis zwischen Videospielen und vorangegangenen artistischen und unterhaltenden Medien und stellt die Entwicklung der Videospiele in einen historischen Kontext mit den etablierten künstlerischen Ausdrucksformen. Das Buch erläutert zudem wie Spiele Raum für interaktive Fiktion öffnen und die Fantasie des Spielers effektiv involvieren und erklärt welche Rolle verschiedene erzählende Elemente innerhalb des Spiels übernehmen, um den Gamer emotional am fiktiven Geschehen teilhaben zu lassen. Ein ausführliches Kapitel behandelt außerdem die immer wieder kontrovers diskutierte Rolle von Gewalt in den Welten der Spiele und erforscht die moralischen Fragen und Wertvorstellungen, die sich daraus ergeben, auf ausführliche und differenzierte Weise.

Durchgehend belegt und veranschaulicht anhand von aktuellen Beispielen aus der Welt der Video- und Onlinegames eignet sich „The Art of Videogames“ für eine breite Leserschicht von Game-Enthusiasten, die tiefer in die Materie ihres Hobbies eindringen möchten, bis hin zu philosophisch und medienwissenschaftlich interessierten Menschen.

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